Masern
Informationen zur Kinderkrankheit Masern
Allgemeines über Masern
Bei der Kinderkrankheit Masern (Morbilli) kommt es zunächst zu allgemeinen Grippesymptomen begleitet von untypischen Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum und Entzündung der Bindehaut. Zudem leidet das Kind unter trockenem Husten, Fieber und auch Lichtempfindlichkeit.
Nach drei bis fünf Tagen kommt es zu punktförmigen Rötungen auf der Haut beginnend hinter den Ohren, die sich schließlich über den ganzen Körper ausbreiten (sogenannte Koplik-Flecken). Diese bilden sich nach etwa drei Tagen zurück.
Masern sind hochansteckend und weltweit verbreitet. Nach der einmaligen Infektion hat man eine lebenslängliche Immunität. In 10 bis 20 Prozent der Fälle kann es zu Komplikationen bis hin zum Tod kommen.
Ein Medikament zur Behandlung der Masern gibt es nicht. Der Arzt verordnet in der Regel Bettruhe (bei Lichtempfindlichkeit in abgedunkelten Räumen). Masern können durch eine Schutzimpfung verhindert werden.
Häufigkeit
Jährlich sterben immer noch mehr als hunderttausend Menschen weltweit an Masern. Diese Kinderkrankheit ist damit immer noch eine der
Hauptursachen für Todesfälle im Kindesalter. Bei uns ist diese Rate aufgrund der Impfungen wesentlich geringer.
Pro 100000 Einwohnern erkrankt in Deutschland weniger aus einer.
Man kann sagen, dass Masern bei uns fast gar nicht mehr vorkommen. Dennoch wurde der vom Staat angestrebte Wert von weniger als 0,1
Erkrankungen pro 100000 Einwohner noch nicht erreicht. Andere Staaten, vor allem in Skandinavien, sind schon komplett
masernfrei. 2006 gab es in NRW noch mehr als 1700 erkrankte Personen (zwei Todesfälle). Dies war der letzte schwere Masernausbruch in Deutschland.
Impfungen verhindern Masern
Die Impfquote ist leider in Deutschland immer noch zu gering, um von einer vollständigen Ausrottung sprechen zu können.
Das liegt daran, dassvor allem die zweite Impfung nicht so häufig
durchgeführt wird, wie die erste Masernimpfung. Während die Quote bei dieser bei 95 Prozent liegt, sind es bei der zweiten
lediglich noch 92 Prozent. Auch bei der zeitgerechten Impfung nach den STIKO-Empfehlungen gibt es bundesweit noch ein
Defizit.
Übertragung von Masern?
Die Übertragung und Ausbreitung von Masern-Viren erfolgt durch Tröpfcheninfektion, z. B. durch Anhusten oder Niesen.
Ungeimpften Person haben ein sehr hohes, fast unvermeidbares Ansteckungsrisiko, da die Viren sehr aggressiv sind.
Alleine deshalb ist eine Impfung gegen diese Kinderkrankheit so enorm wichtig.
Verlauf
Eine Masernerkrankung verläuft in zwei Phasen. Starke grippeähnliche Symptomen treten nach etwa 8 bis 10 Tagen auf. Der Betroffene
leidet wie bei einer üblichen Grippe unter hohem Fieber, Husten und Schnupfen.
Erst ein paar Tage später kommt es zu dem typischen Masern-Ausschlag, welcher ebenfalls von erneuten Fieberschüben begleitet wird.
Anfangs findet man diesen Ausschlag im Gesicht und hinter den Ohren. Letztendlich ist dann der ganze Körper von diesem
Ausschlag betroffen. Nach drei bis vier Tagen klingt dieser Ausschlag dann wieder ab.
Behandlung
Eine Masernerkrankung kann nicht durch herkömmliche Medikamente bekämpft werden.
Es gibt lediglich die Möglichkeit, durch eine sogenannte passive (postexpositionelle) Impfung innerhalb der ersten vier Tage nach Infektion
vor dem Ausbruch der Krankheit schützen. Ansonsten kann man lediglich die Symptome mit schmerzlindernden Medikamenten behandeln.
Dazu gehören z. B. Hustenmittel und Medikamente gegen Fieber, z. B. Iboprofen oder Paracetamol.
Auch alte Hausmittel, wie z. B. Wadenwickeln können gegen das Fieber helfen.
Da das Immunsystem bei Erkrankten stark geschwächt ist, besteht einer erhöhte Anfälligkeit für Folgeerkrankungen wie z. B.
Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Dann werden zu deren Bekämpfung Antibiotika verabreicht. Auf alle Fälle ist Bettruhe
und viel trinken bei einer Maserninfektion zwingend erforderlich und oberstes Gebot.
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